Geht es um die Verarbeitung der Sachen, die wir tagtäglich zu uns nehmen, steht unser Darm in vorderster Front. Es gibt viele Stoffe, die ihm übel mitspielen können. Genauso gibt es aber auch Nahrungsmittel, die ihm massiv unter die Arme greifen. Wir zeigen Ihnen die 10 besten Darmhelfer + 1 kleine unförmige Kugel von der Sie bestimmt nicht gedacht hätten, dass sie ein Darm-Superstar ist. Was Sie essen müssen um Ihren Darm bis an die Zähne zu bewaffnen und unangreifbar für negative Einflüsse von außen zu machen, erfahren Sie jetzt. (Umfassende Infografik am Ende)
Die Ernährung als Kontergewicht
Unser Verdauungsorgan ist wohl heutzutage so vielen Angriffen ausgesetzt, wie noch nie zuvor in der gesamten Menschheitsgeschichte.
Umweltgifte, chemische Zusätze oder ein einseitiger Ernährungsstil können eine Reihe von Krankheiten und Symptomen auslösen. Kein Wunder, dass darmassoziierte Krankheiten wie beispielsweise Depressionen, Alzheimer oder Allergien Hochkonjunktur haben.
Der Verdauungstrakt ist Hauptsitz unseres Immunsystems. Hier finden über 80% aller Abwehrreaktionen statt. Doch irgendwann wird es selbst dem so robusten Organ zu viel und das Unglück nimmt seinen Lauf.
Darmflora mit inbegriffen
Reden wir über die Darmgesundheit, schließt das die Darmflora mit ein. Die Darmflora, auch Mikrobiom genannt, bezeichnet die Gesamtheit aller Bakterien im Darm. Solange stets mehr gute als schlechte Bakterien vorhanden sind und eine gesunde Balance besteht, steht die Gesundheit nicht auf dem Spiel.
Ist das Gleichgewicht allerdings gestört, kann das weitreichende Folgen für das Wohlbefinden haben. Der Darm und somit auch das Mikrobiom haben wichtige Aufgaben wie Verdauung, Entgiftung und Training des Immunsystems. Genug Gründe also, um sich um die Verfassung unserer kleinen Mitbewohner zu kümmern. In welchen Zustand sie sich befinden, kann man im Rahmen eines Darmfloratests und einer entsprechenden Stuhlanalyse herausfinden.
Darm gut - Alles gut
Geht es dem Darm gut, geht es dem Menschen gut. Sie wären nicht hier, wenn Ihnen Ihr Verdauungsorgan und damit ihre Vitalität vollkommen egal wäre. Das ist super! Es gibt nämlich tatsächlich Lebensmittel, die Ihrem Darm wohltun und zu einer besseren allgemeinen Gesundheit führen.
Bevor wir zur "Bestenliste" mit den einzelnen Nahrungsmitteln kommen, sollten Sie wissen, weshalb diese in der Aufzählung vorkommen. Alle Positionen haben eines gemeinsam. Sie haben eine hohe Zahl von außerordentlich positiv auf den Darm wirkenden Bestandteile in mindestens einer Kategorie. Diese Bestandteile sind folgende:
Ballaststoffe
Ballaststoffe sind gut für die Verdauung und stecken reichlich in Obst, Gemüse sowie inVollkornprodukten. Das ist hinreichend bekannt. Trotzdem essen wir im Schnitt kaum mehr als 20 g am Tag, obwohl es laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung mehr als 30 g sein sollten. Man unterscheidet unlösliche und lösliche Ballaststoffe.
Unlösliche Ballaststoffe quellen auf, regen die Darmaktivität an Und reinigen damit den gesamten verdauungs Gang auf ihrem Weg nach draußen. Das lösliche Pendant hingegen, dient den guten Mikroorganismen als Nahrung.
Polyphenole
Polyphenole sind bioaktive Stoffe, die Pflanzen Geschmack und Farbe verleihen und in hohen Mengen in Obst, Gemüse, Nüssen, Gewürzen, Tees und Kaffee stecken. Dieser Pflanzenstoff kann besonders effektiv gegen schädliche Moleküle (freie Radikale) vorgehen und fördert das Wachstum von guten Keimen. Polyphenole schützen damit aktiv gegen Krankheiten und pflegen die Besiedlung der Flora.
Omega 3
Omega 3-Fettsäuren haben einen außerordentlich positiven Einfluss auf die Zellschicht des Darms. Sie ist verantwortlich für eine reibungslose Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung.
Milchsäurebakterien
Milchsäurebakterien sind probiotisch und eine Bereicherung für die Darmflora. Es ist äußerst sinnvoll sie zuzuführen, um stets mehr gute als schlechte Darmbakterien zu haben. Kippt das Verhältnis, hat das negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Nach Antibiotika haben Sie einen besonderen Stellenwert.
Die Top 10+1
Es gibt reichlich Lebensmittel, die Polyphenole, Ballaststoffe und Omega 3-Fettsäuren enthalten. Kann man jedoch speziellen Lebensmitteln einen besonders guten Effekt auf unseren Darm nachsagen? - Ja! Nachfolgend die Top 10 der Nahrungsmittel, die Ihr Verdauungsorgan vor Freude tanzen lässt.
Äpfel
In der alten Volksweisheit “Ein Apfel am Tag - Doktor gespart.” steckt viel Wahres. Laut einer Studie der Technischen Universität Graz befinden sich in einem Apfel rund 100 Millionen Mikroorganismen, die der Darm Umgebung zuträglich sind. Darüber hinaus enthält diese Frucht eine große Menge des Ballaststoffs Pektin.
Beeren
Alle Arten von Beeren strotzen nur so vor Polyphenolen. Dabei gilt: Je dunkler. desto mehr gesunder Farbstoff ist enthalten. Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, etc sind randvoll mit dem für uns wahnsinnig gesunden Inhaltsstoff.
Leinsamen
Leinsamen sind die Samen des Flachses, oder auch gemeiner Lein genannt. Sie bestehen zu einem großen Teil aus Omega 3 Fettsäuren und Ballaststoffen. Gleich zwei Stoffe, die unser Darm liebt. Doch Vorsicht beim Genuss, denn Leinsamen enthalten eine kleine Menge Blausäure.
Die bundeszentrale für Ernährung empfiehlt deshalb die tägliche Verzehrmenge von 45 g nicht zu überschreiten. Bei voherigem Einweichen in Wasser, löst sich das Gift jedoch heraus. Chiasamen spielen übrigens in derselben gesunden Liga, sind aber nicht so günstig zu bekommen, wie die heimisch angebaute Leinsaat.
Kombucha
Kombucha ist ein fermentiertes Erfrischungsgetränk und kommt ursprünglich aus Ostasien. Dabei wird ein süßer Tee mit Kulturen aus Pilzen und Bakterien vermischt und stehen gelassen. Die Kulturen vergären den Zucker innerhalb von ca. 2 Wochen zu allerhand gesunden Stoffen.
Der Kombucha enthält nun reichlich Vitamine, kann Giftstoffe im Körper binden, senkt den Cholesterinspiegel und wirkt extrem probiotisch. Das heißt, dieses süß säuerliche Getränk beinhaltet eine Menge guter Mikroorganismen, die im Verdauungstrakt höchst willkommen sind.
Apfelessig
Er ist ein Geheimtipp bei Akne, hilft beim Abnehmen und reguliert den Blutzuckerspiegel. Apfelessig ist vielseitig und wird gerne unterschätzt. in dieser Bestenliste ist er jedoch, weil er schlechten Darmbakterien mit seiner Säure im Handumdrehen neutralisiert und aktiv bei der Entgiftung des Verdauungsgangs hilft. Pur sollte man ihn trotzdem nicht trinken. Einfach 2 Esslöffel davon in ein Glas Wasser mischen und trinken. Darmpilze können Apfelessig übrigens überhaupt nicht leiden.
Eingelegtes Gemüse
Sauerkraut, Essiggurken, Rote Beete oder Kimchi. Es handelt sich um fermentierte Lebensmittel. Während des Reife,- bzw Fermentationsprozesses entstehen Massen von wertvollen Milchsäurebakterien, die die Darmflora positiv bereichern.
Zitronen
Wie im Apfel, stecken in Zitronen beachtliche Mengen vom Ballaststoff Pektin. Doch nicht nur die Verdauungsanregende Wirkung macht die Zitrone so besonders. Vielmehr regt die Säure die Produktion von Gallenflüssigkeit an, wodurch Fette besser verstoffwechselt werden können. Zudem schützt die Säure die Darmschleimhäute und sorgt für eine bessere Regeneration.
Naturjoghurt
Das fermentierte Milcherzeugnis beinhaltet eine Menge gesunder Milchsäurebakterien, die reinigend wirken und die Verdauung unterstützen. Davon sind Joghurts mit Zucker und anderen Zusatzstoffen ausgeschlossen. Industriell hergestellt hat er leider nicht so viele aktive Kulturen, als allgemein angenommen. Da Milchsäurebakterien Gase produzieren, würde jeder Becher im Kühlregal platzen. Deshalb wird die Anzahl gering gehalten. In allen Belangen besser ist selbstgemachter Joghurt.
Knochenbrühe
Einige kennen die Knochenbrühe vielleicht noch aus Großmutters Zeiten. In der Zwischenzeit etwas in Vergessenheit geraten, erlebt sie gerade eine kleine Renaissance. Zurecht, denn sie ist köstlich und enthält eine Menge Kollagen. Kollagen zuzuführen ist sehr wichtig, da unser Körper es nicht selber herstellen kann. Es legt sich wie eine leimartige Schutzschicht ins Darminnere und neutralisiert damit Toxine und Krankheitserreger.
Tee
Gemeint ist damit nicht der mit Zucker angereicherte Tee. Die Rede ist von bekömmlichen Kräutertees. Ob Anis, Kümmel, Fenchel, Pfefferminze, Lavendel, oder andere Kräuter. Sie alle bringen ätherische Öle mit, die den Darm beruhigen und somit eine reibungslose Funktion gewährleisten. Grüner Tee beispielsweise, bringt zudem eine Menge Polyphenole mit.
Walnüsse
Die kleine Walnuss ist mit ihren Inhaltsstoffen der König unter den Nüssen, wenn es um seine Zuträglichkeit für den Darm geht und ein echter Verdauungsorgan-Geheimtipp. Neben anderen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, enthält die Nuss einen beachtlichen Teil Ballaststoffe, Antioxidantien und vor allem Alpha-Linolsäure (eine essentielle Omega 3-Fettsäure).
Diese kann der Körper nicht selber herstellen und muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Seine extrem zellschützende Wirkung verleiht dem Darm eine schusssichere Weste und macht ihn schwerer angreifbar.
Fazit
Die Mischung machts. Bauen Sie die genannten Lebensmittel in Ihre tägliche Ernährung mit ein und Sie haben Ihrem Verdauungsorgan bereits einen riesen Gefallen getan. “Der Tod sitzt im Darm!” Das hat bereits vor über 2000 Jahren der berühmte griechische Mediziner Hippokrates von Kos entdeckt. Als Heimat des Immunsystems und der weichenstellenden Bakterienflora, beginnen hier die fatalsten Entwicklungen, wenn man seinem Darm nicht durch eine gesunde Ernährung den Rücken deckt.
Unterlegen Sie sich dabei keinem Zwang. Wer nämlich fürchtet, dass er nur noch die Lebensmittel aus der “Bestenliste” essen muss, den können wir beruhigen. Die obige Aufzählung ist nur die Spitze des Eisberges. Das sind die Nahrungsmittel, die als besonders wertvoll zu erachten sind. Es gibt noch viele weitere davon! Zur Übersicht stellen wir Ihnen eine kleine Infografik mit vielen weiteren wertvollen Lebensmitteln zu Verfügung.